Brustrekonstruktion

Wiederaufbau der Brust

Die Entfernung einer Brust wird von betroffenen Patientinnen meist als wesentlicher Einschnitt in das Körperbild und Körpergefühl wahrgenommen.

Auch Büstenhalter und Badeanzüge mit Einlagen können das nicht komplett ausgleichen. Durch die einseitige Brustentfernung können, je nach Körperproportion, in der Folge Haltungsschäden und Rückenschmerzen auftreten.

Eine Brustrekonstruktion kann dem entgegenwirken. Diese kann sowohl psychische als auch körperliche Beweggründe haben. Sie ist auf jeden Fall medizinisch gerechtfertigt und keine „Schönheitsoperation“. Sie als Betroffene können sich frei für einen Wiederaufbau der Brust entscheiden. Dabei sollten Sie wissen, dass die wiederaufgebaute Brust nie ganz der natürlichen Brust gleichen wird. Sie wird sich immer etwas anders anfühlen.

Gerne beraten wir Sie bei Ihrer Entscheidung – auch bereits im Vorfeld. So lässt sich schon bei der Operation eine spätere Rekonstruktion berücksichtigen oder vorbereiten.

Priv.-Doz. Dr. med. habil. Philipp Lamby
Chefarzt

Sekretariat
Telefon   0851 5300 7466
Fax            0851 5300 7469

Double-Swoosh | Brustzentrum Passau

Für die Brustrekonstruktion gibt es unterschiedliche Optionen.

Die Sofortrekonstruktion erfolgt in der gleichen Operation, in der die Brust entfernt wird. Dieses Verfahren ist für viele Patientinnen weniger belastend. Einem Verlustgefühl kann durch die Sofortrekonstruktion vorgebeugt werden.
In fortgeschrittenen Fällen, die eine anschließende Bestrahlung und/oder Chemotherapie erfordern, kann die Rekonstruktion mit Implantaten zu Komplikationen führen. Es besteht die Möglichkeit, dass Entzündungen, Formveränderungen, Kapselfibrosen oder Schmerzen auftreten. Außerdem wird die Operationszeit dann deutlich verlängert, wenn die gesunde Brust in Form und Größe angeglichen werden soll.

Je nach Alter oder Vorerkrankung der Patientin, kann die Rekonstruktion der Brust in einem zweiten Schritt die bessere Option sein:

Bei der Sekundärrekonstruktion vergeht einige Zeit bis zum möglichen Wiederaufbau der Brust. Die sichere Beherrschung der Tumorerkrankung steht zunächst im Vordergrund. Nicht wenige Frauen verzichten schließlich auf die ursprünglich geplante Brustrekonstruktion und entscheiden sich für Alternativen – zum Beispiel die Tätowierung der Narbe.

Wir besprechen die für Sie geeigneten Optionen. Sie entscheiden, ob und wann Sie Ihre Brust wiederaufbauen lassen.

Wiederherstellende Operationen nach einer Brustkrebserkrankung übernehmen in der Regel die Krankenkassen – selbst nach Abschluss der Therapie. Welche Leistungen genau übernommen werden, ist allerdings nicht einheitlich geregelt.

Das betrifft insbesondere Maßnahmen, die über die eigentliche Wiederherstellung hinausgehen, wie etwa die Tätowierung der Brustwarze oder die Anpassung der gegenseitigen Brust.

Diese Details sollten im Vorfeld mit der Krankenkasse geklärt werden – dabei unterstützen wir Sie.

Bei der Wiederherstellung der Brust unterscheiden wir zwischen dem Aufbau mit einem Silikon-Implantat und der Verwendung von körpereigenem Gewebe vom Bauch, Rücken, Oberschenkel oder Gesäß.

Welche Methode sich in Ihrem Fall am besten eignet, hängt von Ihrem Körperbau, der Größe der Brust, den Narben und Ihren persönlichen Wünschen ab. Außerdem spielt es eine Rolle, ob Sie nach der Operation bestrahlt wurden oder noch bestrahlt werden.

Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Methoden erläutern wir Ihnen ausführlich in einem persönlichen Gespräch.

Um die Brust mit einem Implantat wiederaufzubauen, ist ein vergleichsweise kleiner operativer Eingriff nötig. Gängige Implantate bestehen aus einem silikonhaltigen Kissen mit glatter oder mit strukturierter Oberfläche.

Diese Methode eignet sich für einen sofortigen wie auch für einen späteren Wiederaufbau. Entscheiden Sie sich für den Wiederaufbau direkt bei der Brustentfernung, kann die Haut bestehen bleiben.

Die Voraussetzung: Sie ist frei von Tumorzellen. Bei dieser hautsparenden oder hauterhaltenden Mastektomie kann das Implantat sofort eingelegt werden.

Eine Rekonstruktion der Brust mit körpereigenem Gewebe hat den Vorteil, dass die neue Brust weicher ist und sich natürlicher anfühlt.

Mögliche Implantatkomplikationen werden vermieden. Die Brustrekonstruktion mit körpereigenem Gewebe ist wesentlich aufwendiger und mit längeren Operationszeiten verbunden. Das Auftreten von postoperativen Komplikationen wie Thrombosen, Embolien, Lappenverlust können möglich sein.

Bei diesem Verfahren wird in gesunde Körperregionen eingegriffen, um das Gewebe zu transplantieren. Die Transplantation des Gewebes aus der spendenden Körperregion wie Bauch, Rücken, Oberschenkel oder Gesäß, kann nur in eine tumorfreie Körperregion erfolgen.

Wir bieten diese Operationsverfahren am Brustzentrum Passau in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Plastischen Chirurgen der Universität Regensburg an.

Ihre nachgebildete Brust soll möglichst natürlich aussehen. Das ist das Ziel der Brustrekonstruktion. Dafür bilden wir auch Ihre Brustwarze mit dem Warzenvorhof nach – das ist ein verhältnismäßig kleiner Schritt. Diesen führen wir erst durch, wenn der Brustaufbau gut verheilt ist und sich Ihre neue Brust „zurechtgerückt“ hat. Für Sie ist die Nachbildung ein wichtiges Detail: Denn erst die Brustwarze lässt Ihre Brust natürlich aussehen. Auch wenn sie nie der Empfindsamkeit einer echten Brustwarze gleichkommt und auch nicht auf Berührung oder Temperatur reagiert. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, sich selbsthaftende Brustwarzenprothesen aufzukleben. Diese bekommen Sie im Sanitätshaus.

Da nicht alle Krankenkassen die Kosten für diese Operation übernehmen, sollten Sie die Kostenübernahme mit Ihrer Krankenkasse im Vorfeld klären.

Double-Swoosh | Brustzentrum Passau