Chemotherapie

Zytostatika gegen Krebszellen

Die Chemotherapie wirkt systemisch über den Blutweg im gesamten Körper.

Zum Zeitpunkt der Entdeckung Ihrer Brustkrebserkrankung können Tumorzellen bereits durch Ihren Körper wandern. Dagegen wirkt die Chemotherapie. Vor oder nach einer Operation kann die Therapie das Risiko der Tumorstreuung reduzieren und die Prognose verbessern. Bei Frauen mit einer fortgeschrittenen Erkrankung kann eine Chemotherapie zur Tumorrückbildung führen oder zumindest das Tumorwachstum bremsen.

Die Chemotherapeutika oder Zytostatika bekommen Sie als Infusion oder in Tablettenform. Zu den typischen Nebenwirkungen zählen Veränderungen Ihres Blutbildes, allgemeines Schwächegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und auch Haarausfall. Wirksame Medikamente verhindern oder verringern viele dieser Nebenwirkungen.

Die mehrwöchige Chemotherapie können Sie stationär oder ambulant durchführen – während des gesamten Zeitraums stehen Ihnen unsere Ärzte und die Pflegekräfte zur Seite.

Nachfolgend Antworten auf wichtige Fragen:

Eine Chemotherapie kommt vor allem dann infrage, wenn Risikofaktoren für einen Rückfall vorliegen:

  • wenn der Tumor hormonunabhängig wächst („hormonrezeptornegativ“) und eine antihormonelle Therapie nicht wirken würde
  • wenn der Tumor besonders viele HER2-Rezeptoren aufweist, als Anzeichen für eine hohe Wachstumstendenz
  • wenn es sich um einen Tumor mit hoher Zellteilungsrate handelt
  • wenn Lymphknoten befallen sind
  • wenn Sie bei der Erkrankung jünger als 35 Jahre alt sind. Denn rein statistisch wachsen Tumore bei vielen Frauen in diesem Alter vergleichsweise schneller.

Eine adjuvante Chemotherapie ist eine ergänzende oder unterstützende Therapie. Nach der operativen Entfernung des Tumors in der Brust soll diese Behandlung das Rückfallrisiko senken. Dabei soll sie möglicherweise zurückgebliebene, nicht sichtbare Tumorzellen zerstören.

Sie kann aber auch schon vor der Operation eingesetzt werden – das nennt sich neoadjuvant. Diese Behandlung senkt einerseits auch das Rückfallrisiko. Andererseits kann Ihr Arzt beurteilen, wie Ihr Tumor auf die Behandlung anspricht. Dann können wir die nachfolgenden Therapieschritte anpassen.

Außerdem lassen sich große Tumoren so verkleinern, dass eine Operation überhaupt erst möglich wird, oder dass statt einer Abnahme der Brust doch eine brusterhaltende Operation durchgeführt werden kann.

Während der Behandlung mit Zytostatika verlieren viele Patientinnen die Haare, auch im Bereich der Augen. Perücken und spezielle Schminktipps helfen ihnen, die persönliche Erscheinung und damit das Selbstbewusstsein zu stärken.

Gegen Übelkeit bekommen Sie im Brustzentrum spezielle Medikamente. Dennoch kann es sein, dass sich durch die Behandlung Ihr Geschmack verändert oder Ihr Körper anders auf bestimmte Lebensmittel reagiert wie zuvor.

Haben Sie an dieser Stelle viel Geduld mit sich und Ihrem Körper – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Brustzentrum geben gerne Tipps für diese besondere Situation.

Begleiterscheinungen einer Chemotherapie verschwinden nach Absetzen der Zytostatika wieder. Dennoch gibt es einige Folgen, die Brustkrebspatientinnen nach einer Chemotherapie länger betreffen können.

So ist bei jungen Frauen im Zuge der Therapie die Störung des Monatszyklus möglich. Auch können Eisprung und Menstruation ganz aussetzen – das ist umso wahrscheinlicher, je näher eine Patientin vom Alter her den natürlichen Wechseljahren ist.

Double-Swoosh | Brustzentrum Passau